Der "Eselstall":

Als Eselstall bezeichnen wir heute ein Waldgebiet im Quedlinburger Forst, der bis zum Verkauf um 1900 zur Gemarkung Westerhausen gehörte. Dort stand ein Forsthaus mit gleichem Namen an einer großen Ackerfläche/Wiese im Wald. Der Wald wurde um 1850 erst angepflanzt. Vorher war das Gelände unbewaldete Hütefläche. Dort waren auch mehrere Viehställe. (Forstort Hütten - gleich neben dem Eselstall) Von Quedlin-burg führt heute noch der "Hüttenweg" genau in diese Richtung.

Laut Bericht des Heimatforschers Yxem aus der Zeit um 1850 existierte  hier am Eselstall ein Steinkreis. Die Maße dieses Steinkreises passen genau auf die Eselstallwiese!

Um 1860 malte Steuerwald ein Bild von den Hügeln am "Eselstall", wenn man dieses Bild in diese Gegend überträgt, dann hat er geanau den Sandhügel mit seinen konzentrischen Sandsteinringen gesehen, die etwa um 1880 bis 1900 geschlagen wurden, um Baumaterial für die Rennbahn und die Forstgebäude zu erhalten. Dabei wurde auch die Klippe auf dem "Schleifstein" zerschlagen. Auf der Skizze ganz links zu sehen und auf der historischen Rennbahnansicht mitte rechts. Dabei ist zu beachte, Steuerwalds Ansicht ist von Osten, die Rennbahnansicht ist von Westen - also passend!

Einige Steine ruhten noch im Umfeld der Gaststätte an den Wegrändern, sie liegen heute in den alten, leeren Kellerräumen der Gaststättenruine neben der Wiese, im Wald.

Sehr interessant sind die Steinfunde etwa 800m weiter östlich, an den "Schösserköpfen", früher "Schestor-köpfe" genannt. Die dort am Ackerrand noch befindlichen Steinblöcke wurden als störend an die Nebenflächen geschoben und liegen dort jetzt. Nach dem bereits Verluste auftraten, wurde allerdings eingegriffen und die schönsten Steine an einer markanten Stelle wieder aufgestellt.

Der "Gesichtssteine", von mir "Schösserkopfstein" genannt, steht jetzt auf einem kleinen Hügel im Wald,etwas östlich. Mit etwas Zubehör an Steinen und einer Bank bildet er hier einen Ruheort.

Der gesuchte Steinkreis muß sehr markant gewesen sein und hatte einen großen Mittelstein mit Markierungen oder Zeichen. In der Nähe gibt es noch weitere historisch belegte Orte, so das "Hügelgrab am Honigkopf", die "Hügelgräber am Hessenberge" und in den Warnstedter Eichen.

Zur Erinnerung an diese Orte haben wir Steinsäulen errichtet, wie den "Eselstallstein" und den "Hessenbergstein" sowie einen kleineren Stein an Stelle des Original-Menhirs am Honigkopf.